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Lehm - einer der natürlichsten Baustoffe

in NIKONachhaltigkeit fördern 29.03.2013 15:53
von Baufrosch | 17 Beiträge | 192 Punkte
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Lehm ist einer der natürlichsten Baustoffe und besitzt sehr gute bauphysikalische und baubiologische Eigenschaften.

Lehmbauten sind so alt wie die ersten Zivilisationen. Schon vor tausenden von Jahren wurden aus gebrannten und ungebrannten Lehmziegeln beeindruckende Gebäude errichtet.
Die Vorteile des Baustoffs Lehm liegen nicht in seiner Wärmedämm-, sondern in seiner Wärmespeicherwirkung und vor allem in seiner Fähigkeit, Feuchtigkeit schnell aufzunehmen, zu speichern und sie bei Bedarf schnell wieder abzugeben. Werden dem Lehm luftporenhaltige Zuschlagstoffe beigemengt, so kann ein Baustoff entstehen, der zusätzlich eine ausreichende Wärmedämmwirkung aufweist.

Das Baumaterial Lehm
Lehm ist ein Gemisch aus Ton, Schluff und Sand. Traditionell wurde der Lehm vor Ort gewonnen. Häufig kommt er unter der Humusschicht in 10-50 Tiefe vor.

...Guter Schallschutz

...Hohes Speichervermögen, besonders vorteilhaft bei Holzbauten, die von sich aus wenig Speichermasse besitzen

...Gute hydrophobische Eigenschaften, Lehm kann zehnmal mehr Feuchtigkeit aufnehmen als z.B. ein Gipsputz. So bildet die Wand einen Klimapuffer und sorgt für eine ausgeglichene Raumfeuchte

...Wandoberflächen haben in aller Regel eine lebhafte und natürliche Oberflächenstruktur. Farben oder naturfarbige Lehmputze setzen zusätzliche Akzente.

Die Verwendung von Lehm

Komplette Gebäude aus Lehmsteinen, Stampflehm oder als Mischbauweisen mit Holz oder Strohballenhäusern sind denkbar. Werden nur die Oberflächen mit Lehm verputzt so kann er auf allen konventionell hergestellten Untergründen aufgetragen werden. Einzige Ausnahme bilden Nassbereiche und Spritzwasser gefährdete Stellen. Der Lehmputz kann mit der Hand oder auch z.T. mit der Maschine aufgetragen werden. Nach dem Glätten und Trocknen des Grundputzes wird der Deckputz als fertige Oberfläche aufgebracht, Selbst der trockene Putz lässt sich noch bearbeiten. Er wird genässt und dann können eventuell aufgetretene Fehlstellen oder Risse mit Schwamm und Pinsel geschlossen werden. Um aber Risse zu vermeiden wird bei instabilen Untergründen oder an Holzteilen ein grobmaschiges Jutegewebe in den Grundputz eingelegt. Auch eine Armierung mit Faserstoffen (Zellulose, Strohhäcksel, Hanffasern, etc.) ist möglich. Putzkanten müssen wegen ihrer Empfindlichkeit geschützt oder abgerundet werden.

Oberflächen
Alleine die Behandlung der Oberfläche des Deckputzes kann mit seiner natürlichen Färbung und gewählten Textur genügen. Wer es doch farbig mag kann zwischen verschiedenen natürlichen Farben wählen. Oberstes Gebot ist immer, dass die Oberflächen dampfdiffusionsoffen bleiben. Geeignet sind Farben auf der Basis von Naturharz, Naturleim oder eine Kalk-Kasein Kombination. Die Kosten liegen bei einem ca. 2mm stark aufgetragenen Lehmputz bis zu 50% höher als bei einem herkömmlichen, kunststoffgebundenen Putz. Dafür benötigt der Lehmputz nicht unbedingt einen Anstrich und die Wirkung auf das Raumklima ist deutlich besser.


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